Erdfrequenz

Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung

#32 - Wie man einen Pottwal scannt: So arbeitet eine Technische Assistentin - mit Christine Hemm

18.04.2024 46 min

Zusammenfassung & Show Notes

Sie stehen nicht im Rampenlicht, doch ihre Arbeit ist unerlässlich: Technische Assistent*innen. Hinter den Kulissen der Wissenschaft bearbeiten sie Expeditionsproben und andere seltene Stücke und sorgen so für eine solide Basis erfolgreicher Forschung. Mit einer von ihnen sprechen wir in dieser Folge von "Erdfrequenz": Christine Hemm ist Technische Assistentin in der Paläoanthropologie beim Senckenberg Forschungsinstitut Frankfurt und stellt im Podcast ihre verschiedenen Aufgaben vor – wie etwa die Leitung des hochmodernen 3D-Labors, aber auch die Betreuung von neuen Ausstellungen – und erzählt, wie die tägliche Zusammenarbeit mit den Wissenschaftler*innen aussieht. Und für alle jungen Hörer*innen, die jetzt Interesse bekommen haben, erklärt sie auch, wie man zu diesem Beruf kommt – zum Beispiel direkt über eine Ausbildung in der Senckenberg-Schule.

Einblicke in die Arbeit von Christine Hemm gibt es in dieser Folge unserer Videoreihe "Windows into Human Diversity".

Neugierig geworden? Auf der Seite unserer Senckenberg-Schule findet ihr alle Informationen und Ansprechpartner*innen zum Thema Technische Assistenz.

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Transkript

Sie erfasst wertvolle Fossilien mit einem 3D -Scanner, präpariert feinste Strukturen an Ausstellungsstücken und fertig, Zeichnungen, Millionen Jahre alter Umwelten an. Heute darf ich eine Senkenberg -Fachfrau begrüßen, die in unfassbar vielen Dingen, die hier am Institut und im Museum passieren, im wahrsten Sinne des Wortes ihre Finger im Spiel hat. Christine Hemm, herzlich willkommen. Danke, danke für die Einladung. Ich freue mich, dass du da bist und mit mir hinter dem Mikro sitzt für diese Folge von Erdfrequenz, dem Podcast der Senkenberg -Gesellschaft für Naturforschung. Und vielleicht fangen wir direkt damit an. Ich bitte ja alle, was mitzubringen. Und du hast auch was auf deinem Schoß und hast schon gesagt, konnt's dich nicht ganz entscheiden, aber vielleicht nähern wir uns einfach dem, was du machst und deiner Arbeit genau darüber. Genau, genau. Ja, also ich habe verschiedene Sachen mitgebracht. Das eine, das kann ich gar nicht mitbringen, das hängt nämlich in der Ausstellung im Treppenhaus der große Pottwahl. Oh ja. Den habe ich nicht gemacht, aber da war ich beteiligt. Und zwar hatte damals der Präparator einen den Auftrag für eine Kooperationsausstellung in Pottwahl anfertigen und hat sich halt überlegt, wie macht er das? Dann hat er ihn verkleinert, modelliert. Ich habe einen Oberflächenscanner davon angestellt und dieser Oberflächenscanner wurde vergrößert als Negativform gedruckt und dann hat der Präparator den abgegossen. Und mit dem Ergebnis, dass er jetzt, der ist ein bisschen auf Reisen gewesen, jetzt bei uns im Treppenhaus hängt, im Eingang. Also für alle, die ihn nicht vor Augen haben oder noch gar nicht im Senckenberg -Museum waren, da hängt im Treppenhaus ein, wie groß ist denn der eigentlich, ein Pottwalmodell? der ist glaube sieben, acht Meter lang. Es ist ein junges Tier letztendlich, weil er doch ein bisschen kleiner wurde, wie er eigentlich sollte. Aber ja, also war ein tolles Projekt. Wir hatten im Hinterhof, haben sie so eine improvisierte Werkstatt aufgebaut, ein Zelt, wo diese Arbeiten stattfanden. Und was besteht denn der jetzt, der da hängt? Auf Kunstharz. Also ein Abguss. Also das heißt, was wiegt der? Der hängt ja da so und man fragt sich immer, möchte ich da wirklich drunter lang gehen. Also das ist eine Hohlform, allzu schwer ist er nicht, der hat aber natürlich innere Strukturen, dass der stabil bleibt, aber er hängt an stabilen Drahtzahlen. Du hast, also das habe ich jetzt richtig verstanden, der hat ein kleines Modell gebaut, du hast das abgescanned. Genau, wir in der Paleoanthropologie haben Oberflächenscanner, der arbeitet mit einem Streifenmuster, das auf das Objekt aufgeworfen wird. Zwei Kameras nehmen diese Streifen auf und der Computer rechnet anhand der Verzerrung, also dieser Streifen, ein dreidimensionales Bild raus. Man muss sich das so vorstellen, so ein bisschen wie ein Patchwork. Man macht einzelne Aufnahmen, setzt die aneinander und zum Schluss hat man diese Oberfläche und das wird dann zu einem Netz verarbeitet. Und dann hast du am Ende also praktisch ein 3D -Modell von dem ganzen Ding, kannst du es drehen und so im Kommentar und das kannst du dann wahrscheinlich auch relativ einfach und skaliert so hochziehen, so groß wie du willst. Und dann habt ihr gesagt, wie groß soll er denn wohl werden? acht Meter. Genau. Und das wurde extern dann angefertigt. Aber so Sachen machen wir. Umgekehrt machen wir auch manchmal große Sachen. Das kennen wir ein. Die werden dann verkleinert ausgedruckt. Zum Beispiel mit der Präparation, mit der zoologischen Präparation habe ich das mal gemacht. Die hatten die Aufgabe, Termiten in Termitenhaufen zu machen. Da hat die Präparatorin Anna Frenkel Termiten in achtfacher Vergrößerung angefertigt. Ich habe die eingescannt und das Ganze wurde dann halt, wie groß sind Termiten, acht Millimeter, zehn Millimeter, ausgedruckt? Zentimeter her. Hundertfach und hinterher koloriert und dann ging das Ruki Zuki. Sind das jetzt die Termiten, die da auf dem... Genau. Es gibt ja in der Ausstellung so einen Termitenhügel, und da sitzen ganz viele drauf. Genau. Okay. Christine Hemm ist, sie ahnen es wahrscheinlich schon, technische Assistentin, angedockt im Team Paleo -Antropologie bei Senckenberg, leitet das 3D -Lab, da kommen wir gleich auch noch dazu, ist verantwortlich für wissenschaftliche Grafiken, Illustration und vieles mehr, involviert in der Senckenbergschule über all das wollen wir heute sprechen. Du hast jetzt noch so eine ganze Kiste mit anderen Sachen auf dem Schoß, verraten wir doch vielleicht mal nicht, was was ist, und wenn ich es in die Hand nehmen darf, dann gibts mir mal in die Hand, ich versuche es zu beschreiben, weil wir sind ja hier nur in so einem Audium -Medium. Okay, das ist ein Kiefer, ist die Zähne, ist ein Unterkiefer, ich könnte nicht sagen, es ist nicht so richtig Knochen, also es ist irgendwas Dunkeles, bräunlich, rötlich, so, vorne, ganz vorne, wo die Schneidezähne werden ist so ein Stück rausgebrochen, verraten wir noch nicht, aber es geht so auch bis zu Backenzähnen, oder so Premolan nach hinten, und es sieht ein bisschen so aus wie letztlich auch ein menschlicher Unterkiefer aussehen würde, also so einen Geschwung, wie vielleicht Leute das auch vom Abdruck vom Kiefer Europäern oder sowas kennen, aber ich habe natürlich keine Ahnung was genau das ist, ich könnte mich jetzt nicht dazu aufschwingen, irgendwie zu sagen, das ist ein, es könnte natürlich irgendwas von irgendeinem Tier sein. Ja, also das ist der OR 501 -Homo Rudolfensis Unterkiefer, der 1991 in Malawi gefunden wurde, also von meinem vorgesetzten Professor Schrenk. Damals, der ist bedeutet für mich sehr viel, weil der für mich bedeutet hat, ich komme nach Malawi, ich habe dort gearbeitet. Der Schrenk hat dort auch ein Museum aufgebaut, Cultural and Museum Center Karonga und dieses Stück haben wir auch CT -Scanned, das ist ein Abguss. gerade sagen. Ich halte hier natürlich kein Fossil in der Hand. Du hast mir das hier nicht einfach so Genau, es ist ein Abkurs, der wurde in zwei Teilen gefunden, deswegen fielen da auch die Schneide -Zähne vorne. Da ist der einfach auseinandergebrochen, der ist wahrscheinlich ein bisschen transportiert worden, also sprich einen Hang runtergekullert und da sind ein paar Sachen verloren gegangen. Wahrscheinlich über mehrere Jahrtausende oder längere Zeit, deswegen war klar, das findet man nicht mehr. Aber was das Besondere an dem Stück ist, an dem hinteren Backenzahn, siehst du, wenn du genau hinguckst, so ein Vier -Eckkante, das haben wir jetzt, also in dem Abkurs ist dieses Stück drin, da hatten Splitter gefehlt. Und die Kollegen haben dann wirklich da Erde abgetragen und haben das durchgesiebt über mehrere Monate, Wochen, Monate und haben dieses Stück gefunden, diese kleine Ecke, die da rausgebrochen, die frisch rausgebrochen war. Vorne sieht man, das ist schon abgerundet und so, das ist einfach weg. diesen Zahn wieder zusammenpuzzeln können und das reingesetzt und reingeklebt. Wie hast du diesen Abdruck gemacht? Wie macht man den? Also was genau sind die Schritte, dass ich das jetzt einfach so lockerflockig in der Hand haben kann und dir auch rüberwerfen kann? Ja, da werden Silikonformen angefertigt und die werden dann hinterher mit Gips oder Kunststoff, was auch immer ausgegossen. Und wie mache ich aber diese Silikonform? Das ist doch zum Teil auch was du machst. Ihr müsst es ja vorher in irgendeiner Form scannen, oder? Original kann man Abgussformen machen, man kann. Also es gibt verschiedene Wege, je nachdem wie oder wie selten, wie wertvoll oder ob man das Stück jetzt nur mal kurz zur Gesicht bekommt, ob man Zeit dafür hat, das überhaupt abzugießen. So kann man schauen, wie man es dann bearbeitet. Inzwischen sind so reine Oberflächen, Abgüsse eigentlich natürlich auch immer noch interessant, aber uns interessieren auch sehr die inneren Strukturen und durch die modernen Techniken wie Mikro -CT -Geräte oder so kommt man halt an viel mehr Information und gleichzeitig hat man aber auch die Oberfläche. Also man muss das Stück gar nicht mehr so anfassen und da steht ja auch immer die Gefahr, dass doch wieder irgendwas abricht, also was wieder ein Präparationsaufwand ist und muss man sich einfach überlegen bei den Stücken, was es sinnvoll zu machen. Jetzt hast du gesagt, du kennst ihn noch nicht, das ist WoR 501. Ja. Ich habe mir sogar gemerkt. Also ein Unterkiefer von einem Homo rudolfensis und einen Abdruck davon. Gibt es nur einen Abdruck oder habt ihr ganz viele gemacht? Das ist so, in der Paleoanthropologie sind die Funde ja nicht so häufig. Deswegen macht man Abgüsse, um zu tauschen mit anderen Leuten, die aus anderen Gegenden Stücke haben. Also wir haben eine große Abgussammlung mit den ganzen Neandertalerfunden, mit den vielen afrikanischen Funden, mit Sachen aus Georgien. Also wo es überall frühe Homo -Funde gibt, Hominidenfunde, das haben wir in der Sammlung und ja genau so haben wir natürlich von dem einige Abgüsse angefertigt, um auch was anbieten zu können. Hormonaledi -Kiefern kriegste OR 501 von mir. Ja, so in etwa, genau. Okay, wann waren das, dass du in Malawi warst? Da würde ich jetzt gerne kommen. Das letzte Mal war ich 2004 dort und das letzte Mal war jetzt 22. Also, ich hab schon gesagt, du bist technische Assistentin. Was ist dann bei so einer Grabung genau dein Job? Was machst du? Ja, also... In Malawi ist die Funddichte leider nicht so hoch, dass man richtige Grabungen macht man da eher weniger, man macht eher ein Survey, das sieht dann so aus, dass man zu mehreren 10, 15 Leute durch die Gegend läuft, also durch die Bergertäler entlangläuft, wo man weiß, dass da diese fundtragenden Schichten sind. Und dann ist es so, dass immer, wenn ein Regenzeit drüber gelaufen ist, dass dann wieder Sachen freigewaschen sind und so wurde der ja auch gefunden, also quasi am Abhang so ein bisschen rausgekollert aus dem Sediment rausgewittert und so machen wir das, also so war es vor zwei Jahren, sind wir durch die Gegend gelaufen, haben die Ecken angeschaut, wo fossilführende Schichten sind und sind da entlang gelaufen. Und jetzt hier, da kommt UR, heißt Uraha, das ist ein kleines Dorf, im Südosten von Aft. Nordosten von Malan, ja ganz oben im Land. Und der Herr Schrenker hat dort ein Forschungsstation aufgebaut und da haben wir quasi unsere Basis immer gehabt und sind dann mit unseren Mitarbeitern ins Gelände gefahren und haben die Gegend abgelaufen. heißt es, du läufst, also der erste Job ist, du läufst bei so was einfach auch mit, du sitzt nicht irgendwo und wartest, dass sie dir was bringen und dann gibt es, weiß ich nicht, was zu präparieren, was zu scanen oder so, sondern du bist dann den ganzen Tag dabei. Ja, also wir teilen uns manchmal auch auf oder je nachdem, wenn Funde da sind, dann bleibt einer zurück, um dies noch mal weiter zu verpacken oder schon mal ein bisschen zu kleben, je nachdem, was vom Zustand die Sachen rauskommt. Ich habe aber dann immer halt Präparationswerkzeug dabei, Sekundenkleber, Verpackungsmaterial, Tütchen, Zettelchen zum Notieren. Und dann werden die Sachen eingemessen, geografisch einsortiert. Also wo liegt es da da und mit GPS da hat man uns wahrscheinlich genau. Und ja, und dann wird es abends katalogisiert, notiert, mit Nümmerchen versehen, soweit wird es dann schon sagen können. Gleichzeitig kümmern wir uns dann auch natürlich um die die Finanzen von der Reise, aber auch von den Leuten, von den Mitarbeitern, die bezahlt werden. Wir haben ja also Locals, die uns auch helfen, die auch da zum Teil schon seit 20 Jahren, 30 Jahren dabei sind, also auch der Tyson, der ist immer noch dabei. Also der wirklich seit 30 Jahren quasi unser Hominid Finder ist, ist weiterhin mit dabei und es gibt da auch Leute, die haben einfach diesen Blick für Fossilien. Also das war's. und wahrscheinlich einfach auch Leute, die die Gegend gut kennen. Locals, die irgendwie viel eher, als wenn man von außen dahin kommt. So ein Auge dafür haben, was liegt da jetzt irgendwie auf der Oberfläche oder ein bisschen vom Sand verdeckt, was nicht normalerweise so rumliegt. Also hast du schon gesagt, dass es echt was Besonderes, dann mal auch bei einer Grabung dabei zu sein, nach der Alarvie zu kommen und so. Wie oft wird zu sagen, passiert sowas in deinem Berufsleben? Also oder ist das echt so eine Ausnahme und eigentlich bist du hier in Frankfurt? Also eigentlich bin ich hier im Haus, wir fahren alle zwei, drei Jahre runter, je nach dem, was ansteht. Karonga heißt es, oder? Kann man auch im Internet finden und gibt Videos von, können Sie sich gerne mal angucken, was da aufgebaut wurde, das Museum. Das heißt, glaube ich, from dinosaurs to democracy, oder so. Ja, da ist natürlich nicht nur ein naturwissenschaftlicher Background, sondern auch die Geschichte von Malawi noch mit drin. Ohne es gibt ein Malawi -Saurus, also der ist, ich weiß gar nicht, ich glaube in den 30er an des letzten Jahrhunderts, ist der von Kanadiern ausgegraben worden, natürlich mit nach Kanada genommen und damals hat der Herr Schrenk und die Frau Müller, die das Museum da aufgebaut haben, sich angestrengt, damit wenigstens ein Abguß zurückkam. Also der Malawi -Saurus steht in dem Museum und das ist schon ganz schön toll. Also man zeigt sozusagen, was lokal gefunden wurde von Dinosaurern über die Hominiden. Dann gibt es aber auch so eine Ausstellung zu, eine Menschwertung und andere Modelle aus anderen Regionen. Der Erde auch werden gezeigt und so. Die Geschichte aus Malawi noch. Ja. Wir verlinken die Seite zum Museum auch in den Infos zu dieser Podcastfolge. Jetzt lasst uns mal weiter in der Kiste kommen. Da hab ich noch was. Ach, was Schönes. Okay, also auf den ersten Blick würde man sagen, es ist was Durchsichtiges, was irgendwie vielleicht aus dem Meer stammt, was so so quallenartig oder so erstmal den Eindruck macht. Es sind so geschwungene Gebilde und ich weiß allerdings, was es ist, deswegen kann ich jetzt schlecht irgendwie noch ein bisschen mehr erzählen. Also es passt so in meine Handfläche, würde ich sagen. Könnte auch irgendein Schmuckstück oder sowas sein, wahrscheinlich aus einem Kunstharz auch. So fühlt sich es an und es ist eine Innenohrstruktur. Genau, ja. Also man sieht die Schnecke, die eben auch so schneckenartig gewunden ist und dann eben die Bogengänge, wie sie abgeformt sind, aber wovon es ist, weiß ich nicht. Ich habe auch keine Ahnung, was die Größe mir sagen will. Also es kommt mir relativ groß vor, ich kann mir fast nicht vorstellen, was sie meinen. Das ist auch ein größer der 3D -Druck von einem Innenohr von Homo erectus, von unserer Sangiran -Sammlung. Wir haben hier noch eine Original -Sammlung aus Indonesien von Hominiden und da haben unsere Leute dran gearbeitet und ich habe dann den 3D -Druck gemacht. Um das wievielfache ungefähr ist das vergrößert? Also wie groß wäre jetzt, frag ich mich gerade mein Ohr im Vergleich dazu. die Originalgröße, nee, ist auch nicht original, ich würde sagen 15 Mal vergrößert. Also so, dass man denkt, vielleicht ist das auch von irgendeinem Wahl oder so, ne? Da sieht wahrscheinlich das Innoa ganz anders aus. Du guckst schon ganz kritisch und ständig so was sagen. Aber jetzt nur reingrössend. Okay, das heißt, das ist Homorektus, hast du gesagt. Auch ein Homo -Vorfahrer von Homo Sapiens von uns. Aus Indonesien? Ja, und da habt ihr euch das Innoa angeguckt. Das Innenrohr hat viel damit zu tun, ob mit dem Gleichgewichtsorgan oder überhaupt mit dem Gleichgewicht. Und wenn ein Lebewesen aufrecht geht, ist das Innenrohr anders gestaltet. Also ich habe hier noch ein paar. Da sind Schimpansen und Neandertaler auch drin. Und das ist die Struktur einfach verändert. Danke schön. Ja. Ach ja, die sind natürlich sehr süß und klein. auf ihren Füßchen oder auf dem Tellerchen quasi so wird es gedruckt. Was man dann sieht, ist, dass die Schnecke zu den Bogengängen in anderen Winkeln liegt. Genau, die Bogengängen sind. Ich habe jetzt so ein Kistchen, das klappert auch, mit fünf verschiedenen vor mir. Die Kiste an sich ist ein bisschen so groß wie ein Streichholzschachtel. Das heißt, was da drin ist, ist jeweils vielleicht so ein Zentimeter lang, ein bisschen mehr. Also sehr viel kleiner als dieses Riesending, was ich hier in der anderen Hand halte. Wie kommt ihr an die Innenohre? über Mikro -CTs. Also Mikro -CT -Aufnahmen, das ist gerade so das... Der heißt so Scheiß. Genau, genau. Da kommt man halt in die inneren, verborgenen Strukturen rein und kann noch wirklich Sachen entdecken an Sachen, die seit 50 Jahren, 100 Jahren in den Sammlungen liegen, weil die halt geschützt im versteinerten Schädel verborgen sind. Das heißt, ihr nehmt euch praktisch Schädelfossilien oder Teile davon, die ewig schon irgendwo liegen. Und wie funktioniert denn dann so ein Mikro CT? Also die Hörerinnen und Hörer kennen vielleicht ein normales CT, in das man selber reingeschoben wird. oder hat auch mal so eine Vorstellung von so einer Aufnahme, das ist ja quasi eine Röntgenaufnahme, die aber dreidimensional funktioniert, also weil ja viele, viele Schichten gemacht werden und die kann man hinterher zu einem dreidimensionalen Bild wieder zusammenbauen. Und bei diesen Mikro -CTs ist es im Prinzip das Gleiche nur, dass es halt viel, viel höher auflösend ist und wir inzwischen mit sehr leistungsstarken Rechnern und sehr guter Software da dran kommen, diese Strukturen auch richtig analysieren zu können. Also man muss ja dann auch unterscheiden können. Also bei den Fossilien hat man das Problem, dass ja das meiste ja sehr hart ist, also versteinert. Und dann muss man ja unterscheiden, was ist Sediment, was ist Knochensubstanz, was ist irgendwie ja Verfüllung, was ist Luft, was ist ein Stein, was dazu fällig mit eingebacken ist. Und ja, das ist so ein bisschen Arbeit, also auch je nachdem, wie viel Kontrast man daraus bekommen kann, muss man ziemlich viel rumprobieren, rumspielen. Und das dann einfach rumprobieren am Rechner. Genau, das ist alles. Verstellen irgendwie der Auflösung oder sowas. Wie sieht denn das Mikro CT aus? Also das CT, was man kennt, in das man selber reingeschoben wird, ist so ein Riesenapparat, so eine Röhre eigentlich oder so eine ein bisschen flachere Röhre und dann dreht sich da drin was. oder das läuft dann über einen drüber, je nachdem. Unser Ding, das ist, hat eine Kammer, die ist vielleicht 40 x 40 Zentimeter. Außenrum ist ein Riesenapparat gebaut und dann je nach Objekt dauert so ein Scan von 20 Minuten bis fünf Stunden oder so, weil je dichter das Objekt ist, umso mehr Schicht muss man machen oder umso länger muss man das belichten. Also wie bei diesen 2D -Röntgen, wenn man halt eine Aufnahme macht, kann man ja auch, wenn man es länger belichtet, kommt mehr Licht durch und so ist das im Prinzip genau das Gleiche beim CT. Und jetzt heißt es zwar Mikro CT, aber du hast schon gesagt, das ist ein Riesenapparat. Das heißt, man bringt die Dinge, die man scannen will, zu dem Mikro CT und nicht andersrum. Und ihr könnt also so ein Ding auch nicht einfach mit nach Afrika nehmen, oder? Also, das haben schon Institute gemacht, das ist Max Blank in Leipzig, die hatten mal so ein Gerät. Diese Geräte haben eine ganz schöne Evolution auch hingelegt an Auflösungen. Unser jetzt ist, glaube ich, ziemlich gut und das können wir nicht transportieren. Ähm, jetzt hab ich irgendwie abgespeichert, du bist sozusagen die Herrin über dieses Mikro -CT hier bei Senckenberg. Stimmt es? Nein. Ganz viele greifen darauf zu, das steht einfach in so einem Raum oder wie läuft das? es ist so, dass das angeschafft wurde, da wird es auch demnächst eine Laborleitung geben, die Person wird sich dann da drum kümmern und was ich, wo ich die Herrin drüber sehen, ist das Oberflächenscanning Labor so im Prinzip. Also wir haben Oberflächenscanner, haben ein Phantom, das ist ein haptisches Gerät, mit dem man die virtuellen 3D -Daten haptisch erfahren kann, also man kann das quasi abtasten und man spürt richtig die Oberfläche. Also bei Phantom hat man natürlich sowieso erst mal ein ganz anderes Bild vor Augen, aber wie kann ich haptisch eine Oberfläche, ohne dass sie wirklich da ist, erfahren? Ja, das ist ein verankerter Stift, den ich in der Hand habe und damit kann ich das und er gibt dann Resonanz. Also wenn ich über das Objekt fahre, mit dem Cursor quasi, mit der Maus, das ist quasi ein Mausersatz und mit dem kann ich das dann spüren und erfahren. Also du hast ein abgescanntes Objekt, ob es ein Pottwal ist, jetzt in klein oder irgendwas anderes, so ein Innenohr. Ja. Thank you. Auf dem Computer? Auf dem Computer, genau. Und normal fahre ich dann ja mit der Maus dran, kann das anklicken oder Punkte draufsetzen oder so. Und jetzt habe ich dieses Phantom, dieses Arm oder Stift eigentlich und damit kann ich das erspüren, kann aber auch dieser Werkzeug spitze verschiedene Aufgaben zuteilen, also kann dann Wachs auftragen, kann aber auch Sachen abkratzen, also virtuell präparieren, zerschneiden, was weiß ich, also ziemlich abgefahren. Okay, erst habe ich gedacht, wenn ich mir überlege, wozu soll das denn gut sein, also außer als nette Spielerei, vielleicht, wenn ich es irgendwie zeichnen soll, damit ich besser schon mal den Schwung oder so was in der Hand habe. Als du gesagt hast, ich kann virtuell irgendwas abkratzen und machen und tun, habe ich gedacht, vielleicht funktioniert das so ein bisschen wie die Ausbildung in der Chirurgie heute, dass man an so Dummys oder so operiert. Nee, wozu dient das? Also das auch, wenn wir z .B. nur die Datensätze haben, nicht das Objekt selber, dann Fossilien sind ja nicht immer so schön wie der UR 501 zu dreidimensional erhalten in der richtigen Form, sondern manchmal plattgedrückt oder verschoben. Und dann kann ich virtuell mir die Sachen, also die einzelnen Bruchstücke auseinander schneiden und neu zusammensetzen z .B. oder wir haben einen 3D -Scan, wir haben einen Scan bekommen von irgendjemand und sehen, oh, da ist aber noch, der ist da noch verschmutzt oder da hängt noch Sediment dran, das kann man noch wegmachen, dann kann man das virtuell machen. Okay, also der Stift ist nicht nur dafür da, dass sozusagen deine Hand so einen haptischen Reiz kriegt, sondern auch andersrum, dass du mit dem Stift direkt am Computer und dem Modell, was du da hast, was manipulieren kannst, was verbessern, was Zusammenpusteln abtragen oder so. Ach, okay. Ja, ich verstehe. Ein 3D -Scanner hast du gesagt, das ist das, was du mit Oberflächenscanners meinst, ne? Hast du auch und ein 3D -Drucker? Haben wir auch. Was drucken ihr dann so aus? Also, könnte man jetzt diesen Unterkiefer hier, hätte man wahrscheinlich auch mit 3D -Drucker drucken können, ne? aufmachen ja Wie kommt man zu diesem Beruf? Also jetzt haben wir gerade schon gehört, wie unfassbar vielfältig das ist, von ich gehe in Malawi mit durchs Gelände und gucke, ob irgendwo zufällig so ein Unterkiefer rumliegt, jetzt bewusst ein bisschen doof formuliert, oder habt die Herrschaft über 3D -Scanner und 3D -Drucker und so stecke Sachen ins Mikro -CT, das alles ist ja dein Job und zeichnend tust du auch noch und Grafiken erstellst du auch, wie kommt man dazu oder wie nicht, wie kommt man dazu? Frage mal, wie bist du dazu gekommen? Also ich bin ja hier schon seit über 30 Jahren im Haus, das ist immer ganz erschreckend, wenn ich das sehe. Aber ich habe tatsächlich nach der mittleren Reife hier die Ausbildung gemacht, der volle Begriff der Ausbildung oder des Jobs heißt Technischer Assistentin für naturwissenschaftliche Museen und Forschungsinstitute. Okay, now. kurz TA, aber es gibt ja verschiedene TAs. Und ich habe tatsächlich das nach der mittleren Reife die Ausbildung gemacht und war damals schon als Schülerin in der Paleoanthropologie und damals hat der Dr. Fransen, der Vorgesetzte, da irgendwie mein Talent beim Zeichnen sehr zu schätzen gewusst und dann bin ich direkt nach der Ausbildung da übernommen worden. Das heißt, Senckenberg hat schon ausgebildet und du hast in der Schule irgendwie gedacht, weiß ich nicht, ich habe ein Interesse an... Vorher. Ja, ich habe mal in Bio einen Vortrag halten müssen über Neanderthaler und habe mich da halt dann reingearbeitet und fand das so spannend und habe dann immer gedacht, also ich möchte mal nach Afrika ausgraben gehen. Und das war wirklich so mein Thema und dann bin ich in der Palioanthropologie als Schülerin gewesen und die hatten damals eine Grabungsstelle in Rhein -Hessen in Dorn-Dürkheim, wo ich es direkt mit durfte und ja, das hat bei mir mich gefangen. Wenn du sagst, du warst als Schülerin da dann schon hier in der Ausbildung als Schülerin, also das heißt, du hast dann einfach gedacht, vielleicht bildet Senckenberg ja aus und hast dich einfach nicht oder wie? Da meinte ich natürlich als Schülerin der Senckenbergschule, also vorher hatte ich diesen Vortrag in der Schule. Du hast es einfach gemacht, genau? Ja. Okay. Und dann hast du herausgefunden, dass Senckenberg selbst ausbildet, dich beworben, du bist hier gelandet und geblieben. Und geblieben, ja. Seit 30 Jahren. Ja, ja, ja. Das ist ja was, was Senckenberg immer noch macht in der Senckenbergschule. Und bewusst macht, also Stichwort Fachkräftemangel, und man ist ja schon eine besondere Art der Ausbildung, kann jetzt nicht jeden technischen Assistenten, was du gesagt hast, gibt ja viele unterschiedliche Arten von technischen Assistenten, einfach da dann draufsetzen, ohne die weiter zu bilden. Ja. Was ist das Besondere gewesen jetzt erstmal in deiner Ausbildung? Also was lernt man da alles? sehr breitgefächert, sehr weitgefasst von Geologie, Botanik, Zoologie und wirklich von den von den niedesten Tiergruppen bis zu den ganz komplexen Systemen. Geologie aber auch nicht nur Gesteine, sondern halt auch Fossilien und dann noch ein soziale Kundeunterricht und diese Unterrichtseinheiten waren immer die Hälfte der Woche. Die andere Hälfte der Woche war man in der praktischen Ausbildung oder ist man in der praktischen Ausbildung in den einzelnen wissenschaftlichen Sektionen und Abteilungen. Jetzt hast du schon gesagt, war man, beziehungsweise ist man, hat Senckenberg immer weiter ausgebildet, also seit 30 Jahren, jedes Jahr. noch länger, also ich glaube die ersten, weiß gar nicht, wann sie angefangen, ich glaube in den 70ern des letzten Jahrhunderts. Das klingt komisch, ne? Also 1970er. Ja, 1970er. Das heißt aber ja jedes Jahr wahrscheinlich machen Leute einen Abschluss. Ausbildung. Also alle zwei Jahre sind so im Schnitt, glaube 15 bis 20 Schülerinnen und Schüler fertig. Und ein kleiner Teil findet direkt auch in dem Job eine Anstellung. Manche gehen an die Uni, manche studieren noch. Es ist eine sehr spezielle Ausbildung, also schon sehr besonders. Und es gibt aber wirklich immer wieder Schüler, die wirklich so dafür brennen und das unbedingt machen wollen. Also das ist immer schön. Gibt's eine große Nachfrage eigentlich, also rennen die euch die Bude ein oder weißt du das? Das weiß ich nicht. Also damals, als ich mich beworben habe, da waren, ich glaube, 250 Bewerber und sie haben dann 20 genommen. Also, und jetzt ist es, glaube ich, sehr unterschiedlich. Was macht man denn, wenn man nicht direkt von Senckenberg übernommen wird? Geht man natürlich an anderes Museum, aber wenn das nicht klappt, kann man mit so einer Ausbildung machen. die Präparatorausbildung anschließen. Da bilden wir auch aus immer mal. Dann, ja, wie ich gerade gesagt habe, manche wollen dann doch noch Biologie studieren, zum Beispiel. Andere gehen dann mehr in den biologisch technischen Bereich, in Labore richtig oder medizinisch technischen Bereich. Also das, ja. Ist es, frage ich mich gerade, ein Ausbildungsberuf, also wenn man so an technischer Assistentin oder auch an MTAs oder so was denkt, dann sind das ja oft einfach viele Frauen, ne? Ist das eher so ein frauenlastiger Beruf? Ist es hier auch so oder ist es anders? Und ich frage mich, ändert sich das jetzt, wo so 3Ds gelben, Mikro CT und so, es ist ja nicht mehr nur Zeichner, ne? Der Job hat sich ja auch echt verändert. Also ich meine bei uns, bei uns war es eigentlich schon 50 -50, das ist schon für alle attraktiv. Also ich meine natürlich, das klassische Bild war der Wissenschaftler mit seiner Assistentin, aber da kommen wir jetzt zum Glück weg. Es gibt ja auch viele Wissenschaftlerinnen und ja, TA, männliche TA's. Ja, wie ist es überhaupt verteilt, wie viele Leute wie du gibt es bei Senckenberg so ganz grob und kann man so sagen, jetzt hast du gesagt, der Herr Wissenschaftler mit seiner Assistentin, so ist er nicht mehr, aber die Person in der Wissenschaft mit wie vielen Assistenzleuten um sich rum oder lachen? leider immer weniger. Ursprünglich war die Idee, eine wissenschaftliche Position hat eine technische Assistentenstelle auch. Und davon wird jetzt leider immer mehr abgerückt, also dass dann die Studenten, die Doktoranden, Master Studenten oder so viele diese Aufgaben übernehmen. Aber die Farbe steht halt oder das sehe ich als Problem, dass die Leute sind halt zwei bis maximal fünf Jahre da und dann gehen die wieder und das ganze Know -how geht mit denen. Also so bin ich damals auch zum 3D -Scan gekommen, weil ich gesagt, es hat vorher unser Doktorand gemacht, da habe ich gesagt, also wenn der geht, dann ist das Know -how weg. Es wäre doch vielleicht schlauer, wenn ich das lerne, auch lerne, dann kann ich die Studenten immer anlernen, dann können die das selber machen, aber das Know -how bleibt bei uns und da war zum Glück mein Chef offen dafür und ja, dass ich das alles machen konnte. Wir haben mal kurz die Zahlen aus der Personalabteilung nachgefragt und da sind so ganz grob bei Senckenberg insgesamt 300 Leute in der Wissenschaft, also Forschende, und fast die Hälfte aber, 140 oder so, also das ist jetzt wirklich so ein bisschen Pi mal Daumen, als sind so Assistenzstellen. Wie funktionierten die Zusammenarbeit, also ohne deine Arbeit, gäbe es ja viele wissenschaftliche Ergebnisse zu und nicht. Auf den Publikationen erscheinen zu mal und mal nicht, wahrscheinlich eher nicht. Ja, also wenn man nun diese Grundlagen der guten wissenschaftlichen Praxis, wenn man nur einen technischen Beitrag leistet, wird man nicht erwähnt. Ich habe eine Publikation, die doch, wo du Hauptautorin bist, gefunden. Ja, ja. Ach, toll! Ja, schon länger hier. der Präparator. Und da dreht sich es eben drum, um 3D -Scannen und wie das alles funktioniert. Fehlt ihr das? Würdest du gerne mehr publizieren? Du wirst ganz froh, dass das nicht ein Job ist. Das ist ja auch, hat der beide Seiten wahrscheinlich. Ja, also das Schreiben fällt mir sehr schwer, muss ich sagen, weil ich schon öfter, also man müsste eigentlich mehr machen, weil gerade dieses Know -how ja auch gerne, davon sollten ja auch andere profitieren, die ganzen Erfahrungen, die wir jetzt hier gerade sammeln. Ich habe da schon öfters auch mit den Präparatoren gesprochen, die sind da ja ein bisschen mehr hinterher, weil die halt auch in diesem Präparatorenverband organisiert sind oder sich da regelmäßig treffen und da auch dann diese Zeitschrift herausbringen und so, dass man da mal ein bisschen mehr noch macht. Da wäre ich schon dafür, aber jetzt Hauptschreiben ist nicht so das, was mir liegt. Ich mache dann lieber die Zeichnungen, die Fotos, so dieses Unterstützende, das ist eher so Minding. Und gibt es Fachkonferenzen oder sowas, wo du Vorträge hältst, um das ein bisschen dann nicht schreibend, aber anders weiterzugeben? Ja, ja, also es ist jetzt auch schon länger hier, aber jetzt kommt ja diese Präparatoren -Tagung, kommt im Herbst in Senckenberg. Also das haben die Präparatoren organisiert, dass es herkommt und so was machen wir dann schon auch. Jetzt hast du schon gesagt, schreiben es nicht so meins, ich mach lieber die Fotos und Zeichne. Um nochmal ein bisschen reinzugehen, wie vielfältig dein Drop ist, was ist denn die Lieblingstätigkeit? Also das ganze Administrativ und irgendwelche Honorarverträge zu verweiten, ist das wahrscheinlich nicht. Ich wollte mal jetzt vermuten, was ist denn dein liebster Geländer? sein, dann schon früher mit dem Fransen war ich ja auch in Rhein -Hessen auf Ausgrabung, da hatten wir eine richtige Grabungsstelle und das ist auch was ganz Tolles. Also oder in Messel war ich auch schon mal mit, während in Messel ist ja nochmal speziell die Grabungstechnik, aber wenn man in einer klassischen Grabung ist, hat jeder so seinen Quadranten, also einmal ein Meter, da kniet man davor und fängt an mit Zahnarzt, Werkzeug oder Pinselchen, je nachdem wie das Substrat ist zu arbeiten und das ist schon, also dieser Pickel, wenn dann da wirklich was rauskommt und das ist schon toll. Also schon eigentlich auch das. Was dich als Schülerin schon fasziniert hat, ist, dass du hierhergekommen bist und das zeichnen. Weil du sagst, du zeichnest auch und darüber wurdest du damals sozusagen hier auch entdeckt da zu sein. Ich meine, gerade aufgrund dieser neuen Techniken mit CT -Scans und allem da, also diese Zeichnungen werden nicht mehr ganz so viel gebraucht, das mache ich eher so für populärwissenschaftliche Bücher, wenn die mal geschrieben werden. Da ist jetzt nicht mehr so viel angefragt, aber machen tue ich es natürlich immer noch. Dann würde ich dich gerne nach Highlights im Job fragen. Also das größte Präparat haben wir wahrscheinlich mit dem Pottwal schon, oder was heißt Präparat? Das größte, ein Abguss war das ja, aber das größte Ausstellungsobjekt haben wir wahrscheinlich schon gestreift. Aber gibt es noch welche, die dir so aus 30 Jahren Arbeit total in Erinnerung sind oder aus irgendwelchen Gründen armen Herzen liegen? Ja, also das ist unsere Originalsammlung, die da in unserem tollen Tresor lagern. Wir haben Originalfunde aus Indonesien, aus Sangeran und die sind in einem Tresor gelagert, der Feuerfest, Wasserfest ist und der steht bei uns in der Abteilung. Und da haben wir halt eine Kiste drin, so eine Alukiste, wo die gut im Schaumstoff gelagert sind. Das sind Schädelfragmente, Zahnunterkiefer, Oberkieferfragmente. Also das ist auch Homo -Erectus? Homo erectus, hier sind so ein paar dieser Innen -Oren daraus, Original Fossilien, also gibt es einmal auf der Welt und wieder. Deswegen sind die da auch in dem Tresor und wenn besondere Besucher da sind, dann kriegen die die immer mal gezeigt und es ist jedes Mal toll, wenn der Tresor aufgeht und die rauskommt. Du musst wahrscheinlich einen Kittel anziehen und Handschuhe und alles daran zu dürfen. Wir verlinken auch ein Video, was entstanden ist, wo man dich im Kittel sieht. Ich weiß nicht, ob der Tresor dabei ist, könnte ich jetzt nicht sagen, aber du zeigst ein paar Sachen und ziehst Schubladen auf und so. Das habt ihr mal auch für die Königswald Lecturer vor ein paar Jahren aufgenommen und in einem trittst du ganz häufig auf. Wir hatten während der Pandemie diese Filmreihe gemacht, Windows Into Human Diversity und eine sechsteilige Reihe. Da habe ich dann auch quasi die Redaktion gemacht, weil ja sonst keiner da, so in etwa. Und habe die ganzen Sachen herbeigeschafft, also treten ja verschiedene internationale Wissenschaftler auf, die Textbeiträge von denen oder die Filmbeiträge von denen und dann auch Bilder und Filmschnipselchen, was alles zu finden war. Jede Menge Arbeit verlinken wir. Also wir haben das größte, wir haben wahrscheinlich wertvollste da in eurem Tresor. Dann frage ich vielleicht noch, wir hatten mal die Idee, so eine Rubrik in diesen Podcast einzuführen, hat bisher aber nicht stattgefunden, Epic Fails. Also erzähl doch mal, wo was mal richtig schief gegangen ist. Bei dir geht nichts. Nichts war irgendwie kaputt gegangen, verschwunden, hundertmal gezeichnet worden, weil es immer irgendwie... Doch was ich erzählen kann, ist, wo sich aber das letztendlich ins Positive gewendet hat, dass ich in unserer, wir haben ja, als wir in Dorn-Dürkheim waren, ausgraben oder dann in Äppelsheim, in Rheinhessen hatten wir eine Grabungsstelle. Nach der Grabungssaison geht man immer wieder zurück ins Institut und fängt an, die Sachen auszupacken, ein bisschen zu präparieren, in Schächtelchen zu tun, nummerieren, die kriegen ihre Zettelchen, dann kommen sie auf ein großes Tablett in den Schrank rein und dann habe ich mal, ich weiß gar nicht warum, ich habe es irgendjemand gezeigt und guck rein und denke hoch, das ist aber ein interessantes Knöchelchen und dann war das so ein kleiner Fingerknochen, der aber vorher irgendwie gar nicht so ins Auge gesprungen ist und der ist noch nicht abschließend bearbeitet, aber sieht sehr affenähnlich aus. Also das war so quasi und so was passiert tatsächlich immer mal wieder, dass man in der Sammlung noch irgendwelche Sachen findet, weil jemand anderes mit einem anderen Blick drauf geht, als die Person, die ein bestimmtes Thema im Hinterkopf hat und wenn jemand anderes ein anderes Thema im Kopf hat, findet er vielleicht noch mal andere Sachen da. Das ist ganz spannend. Woran arbeitest du jetzt zur Zeit? Zurzeit viel mit dem Mikro CT, eine Studentin von uns arbeitet an Messelfosilien. Gleichzeitig ist zwar jetzt schon abgeschlossen, aber in Malawi hatten wir wieder ein interessantes Stück gefunden, ein Kieferfragment, das haben wir gescannt und man nennt es segmentiert, also sprich, wir haben die einzelnen Zähne markiert und so, und dann könnte man sich das alles einzeln quasi anschauen. Und wenn es einen Wunsch oder Traum gibt, du hast zwar gesagt, du arbeitest schon seit 30 Jahren hier, aber wahrscheinlich bleibst du ja noch eine ganze Weile. Was würdest du gerne machen? Egal, ob es technisch ist oder mal an einen anderen Ort ausgraben. Oder so gibt es einen Wunsch -Traum. Also was ich auch unbedingt noch machen möchte, ist nach Südafrika in diese ganzen, wo dort die Hominiden -Fundstellen sind, die mir angucken und ja, am liebsten dort mal graben. Dann muss Friedemann Schrenk vielleicht mal mit den Kollegen Wort vor uns, ein gutes Wort für dich einlegen oder so. Ganz vielen Dank, Christine Henn, das war total toll. mit der Einladung. Vielen Dank auch an Sie, liebe Zuhörende, für Ihr Interesse und Ihre Zeit. Wenn Sie Lust haben, Christine Hemme und ein paar Ihrer Präparate mal im Video zu sehen, dann gehen Sie am besten zum YouTube -Kanal von Senckenberg und suchen da die Folge Nummer 2 der Videos zu den Gustav Heinrich -Reif von Königswald Lectures. Den Link zu diesem Video finden Sie aber genau wie andere Tipps zum Weiterlesen auch in den Infos zu dieser Podcast -Folge. Mein Name ist Susanne Schädlich, ich freue mich, wenn Sie das nächste Mal wieder dabei sind. Bis dahin, tschüss und machen Sie es gut!